Mark Twain soll gesagt haben, dass es zwei Sorten Redner gibt: die Nervösen und die Lügner. Lampenfieber hat also jeder, auch die extrovertierten, selbstsicheren Persönlichkeiten, die ihr Leben scheinbar fest im Griff haben. Ein wenig Lampenfieber steigert sogar die Leistungsfähigkeit, heißt es.
Was aber, wenn wir uns vor lauter Lampenfieber nicht mehr zu Wort melden, oder wenn uns der Gedanke an ein Vorstellungsgespräch so sehr einschüchtert, dass wir die Bewerbung lieber gleich bleiben lassen? Was ist, wenn Aufregung und Nervosität mitbestimmen, was wir tun und was wir bleiben lassen?
Wenn sich unsere Körper in Gefahr glauben und Unmengen an Stresshormonen ausschütten, dann werden wir manchmal von unseren Gefühlen überrannt. Wir haben in der Regel nicht gleich eine Angststörung, sind aber mit Publikumssituationen schlichtweg überfordert.
Manche von uns erstarren dann, andere versuchen der Situation zu entfliehen, wieder anderen wird schon bei dem Gedanken an die Vorstellungsrunde übel. Vielleicht schweigen wir dann, auch wenn wir etwas zu sagen hätten. Wir zeigen nicht, was wir können, obwohl wir es könnten.
Wenn wir bei all dem Leistungsdruck auch noch schlechte Erfahrungen machen oder uns die schlimmsten Szenarien ausmalen, dann kann es sein, dass wir vor wichtigen Terminen kaum noch zur Ruhe kommen. Nicht der Inhalt unserer Präsentation steht dann im Fokus, sondern unsere Nerven. Wir sind verwundbar und alle werden es sehen.